Lesedauer 2 Minuten

Eine ganz spezielle Form des Tauchens ist das Cenotentauchen.

Bedingt durch die Tatsache, dass es Cenoten nicht so oft auf dieser Welt gibt ist das Cenotentauchen auf verschiedene Länder und Gegenden beschränkt.

Besonders auf dem nördlichen Teil der Yucatan-Halbinsel in Mexiko gibt es wegen des porösen Kalkgesteins kaum Flüsse auf der Erdoberfläche. Unterirdisch jedoch ist das Land von Wasserströmen und Cenoten oder Cenotes durchlöchert.

Der Name selbst kommt vom Mayawort „D’zonot“ was so viel wie „heilige Quelle“ bedeutet. Ein Cenote ist eine schachtartige Einsturzdoline der Kalksteindecke durch dessen Einsturz die unterirdisch fließenden Wasserströme zugänglich werden.

Allein im Yucatan findet man über 3000 Cenotes. Wir sagen „Niemand kennt sie alle…“ Und genau so ist es auch…

Die Maya betrachteten sie als Eingänge zur Unterwelt oder „Xibalba“ und nutzten sie als religiöse Opferstätten.

Foto: wikipedia.org
Foto: wikipedia.org

Die beiden längsten Systeme, Ox Bel Ha (242 km) und Sac Actun (220 km), sind über jeweils mehr als 140 Cenotes zugänglich. Die Gesamtlänge aller erforschten Unterwasserhöhlensysteme in Quintana Roo beträgt nach derzeitigem (Januar 2013) Kenntnisstand unglaubliche 1085 km.

Alle Cenotenbesuche sollen sich streng nach dem Höhlenschutzmotto richten: Nimm nichts mit außer Erinnerungen, töte nur die Zeit, und laß nichts zurück außer Luftblasen! Professionelle Anbieter für das Cenotentauchen starten in kleinen Gruppen von maximal 4 Tauchern pro Guide. Sicherheit und ein ausführliches Briefing sind eine wichtige Vorraussetzung.

Ein Cenoten-Tauchgang ist KEIN Höhlentauchgang.

Cenoten-Tauchgänge finden im Eingangsbereich einer Höhle statt, wo immer noch ein bisschen Restlicht vorhanden ist, und der nächstgelegene Ausgang sehr nahe ist.

Natürliche Tageslichtzone:

Der Bereich der Cenote is innerhalb der Tageslichtzone des Höhleneingangs. Taucher müssen immer innerhalb von maximal 60m / 200ft vom nächsten Ausgang bleiben. Weiter muss jeder Taucher eine Lampe mit sich haben, welche während des gesamten Tauchgangs eingeschaltet ist. Alles andere ist unverantwortlich und nur ausgebildeten Höhlentauchern vorbehalten.

Die Cenoten Mittelamerikas stehen auf der Liste der Top-Tauchspots rund um den Globus.

Desorientierung vorprogrammiert

Gefährlich wird es, wenn man die Kaverne, den lichtdurchfluteten Eingangsbereich einer Cenote verlässt. Taucher können dem Drang kaum widerstehen, auch noch die nächste Biegung des Höhlensystems zu nehmen. Doch dringt kein Licht mehr vom Eingang herein, heißt es: Sofort umkehren!

Richtungszeichen an Leinen sind die Sprache erfahrener Höhlen- und Forschungstaucher. Wer die Hauptleine verlässt, ist binnen kürzester Zeit verloren. Fernab der azurblauen Süßwassertöpfe sind die Cenoten nichts für unerfahrene Unterwasserfreunde und erfordern Erfahrung im Umgang mit redundanter Spezialtauchausrüstung und dem Tauchen in Umgebung ohne direkte Aufstiegsmöglichkeit.

Für Anfänger werden auch Schnorchel- Touren in den Cenoten angeboten. Das ist zwar nicht so spektakulär wie ein Tauchgang, aber trotzdem ein unvergessliches Erlebnis.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert