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Radon ist ein natürliches radioaktives Edelgas welches  in der Luft und auch in der Erdrinde enthalten ist, Radium ein Metall, das wiederum durch Zerfall von Uran entsteht. Die physikalische Halbwertszeit von Radon beträgt 3,8 Tage, die biologische nur 20 bis 30 Minuten. Das heißt, dass die Hälfte des Radons nach dieser Zeit vom Körper ausgeschieden ist. Schon nach wenigen Stunden ist kein Radon mehr im Körper nachweisbar. Die Ängste, dass man radioaktiv verseucht werden könnte sind demnach nicht angebracht.

Radontherapie – die Wirkung

Die eigentliche heilende Wirkung des Radons beruht auf den energiereichen Alphastrahlen die beim Zerfall entstehen. Deshalb reichen hier auch schon sehr niedrige Dosen aus um heilende Effekte zu erzielen.

Radonwerte sind regional sehr unterschiedlich. Besonders hoch sind die Konzentrationen im Erzgebirge, im Fichtelgebirge, im Thüringer Wald, in der Oberpfalz, im Bayerischen Wald, im Hunsrück, in den Hohen Tauern und im Waldviertel.

Einig sind sich Wissenschaftler darüber dass radioaktive Strahlung in hohen Dosen Krebs auslösen oder Ungeborene im Mutterleib schädigen kann. Wie hoch das gesundheitliche Risiko bei sehr niedrigdosierter Strahlung ist wir nach wie vor viel diskutiert. Viele Wissenschaftler gehen davon aus, dass niedrigdosierte Strahlung in Form einer Radonanwendung im Organismus die Zellen und Organe stimuliert.

Das soll entzündungshemmende und schmerzlindernde Effekte nach sich ziehen.

Radontherapie – die Anwendungen

1. Wannenbädern im radonhaltigen Wasser. Hier gelangt das Radon über die Haut in den Körper, gleichzeitigwird aber auch das Gas das aus dem Badewasser entweicht eingeatmet.

2. Trinkkur: Hier wird das radonhaltige Wasser über den Magen-Darmtrakt aufgenommen.

3. Kur im Heilstollen. Hier wird vom Patienten die radonhaltige Luft eingeatmet. Sind die Patienten unbekleidet, dann wird Radon gleichzeitig auch über die Haut aufgenommen.

Sinnvoll und empfehlenswert sind Radontherapien bei Erkrankungen des rheumatischen Formenkreises, Morbus Bechterew, bei chronischer Polyarthritis, Arthrose und Weichteilrheumatismus, Erkrankungen der Atemwege, wie Asthma bronchiale oder chronische Bronchitis, Hautkrankheiten, Psoriasis und Sklerodermie. Heilung darf man sich bei chronischen Krankheiten nicht erwarten, aber eine Linderung der Beschwerden kann meist erreicht werden. Menschen mit akuten Erkrankungen, einer Überfunktion der Schilddrüse und Schwangeren ist von einer Radonkur abzuraten.

Besonders berühmt für Radon Therapie ist Russland, wo es mehr als 30 Radon-Kurorte gibt.  In Deutschland gibt es die Radon Therapie in Bad Brambach, Bad Kreuznach,  Bad Schlema, Bad Schmiedeberg, Bad Münster am Stein-Ebernburg, Bad Steben, St. Blasien – Menzenschwand, Sibyllenbad, in Österreich in Bad Hofgastein, Bad Zell und Bad Gastein und in Tschechien in Jachymov (St. Jochimsthal)

Weitere Informationen finden sich beim Verein der europäischen Radonheilbäder. http://www.euradon.de

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