
Die versunkene Stadt Apollonia
Die versunkene Stadt Apollonia und die geheimnisvolle Welt von Kekova– ein Begriff, der untrennbar mit der magischen Unterwasserwelt der türkischen Kekova-Region verbunden ist – zählt zu den faszinierendsten archäologischen Schätzen des Mittelmeers. Obwohl der historisch korrekte Name der versunkenen Siedlung Dolichiste lautet, hat sich die Bezeichnung Apollonia in Reiseführern und lokalen Erzählungen durchgesetzt, die den Mythos dieser Ruinen unter dem türkisfarbenen Wasser lebendig halten.
Geschichte und Bedeutung
Die versunkene Stadt Apollonia war einst eine blühende lykische Hafenstadt, die später unter byzantinischer Herrschaft weiter gedieh. Ein verheerendes Erdbeben im 2. Jahrhundert n. Chr. ließ Teile der Stadt im Meer versinken, darunter Treppen, Mauerreste und Hafenanlagen. Spätere Naturkatastrophen, wie ein Beben im 10. Jahrhundert, konservierten die Ruinen als Unterwassermuseum. Besonders markant sind die Sarkophage, die teils unter Wasser liegen, teils als stumme Wächter aus dem Meer ragen.
In der Tersane-Bucht, nordwestlich der Kekova-Insel, zeugen byzantinische Werftruinen vom mittelalterlichen Schiffsbau. Diese Strukturen, kombiniert mit den Überresten der versunkenen Stadt Apollonia, machen die Region zu einem einzigartigen Zeugnis antiker Zivilisationen.
Schutz und Zugangsregeln
Seit 1990 steht die gesamte Kekova-Region unter strengem Schutz. Direkt über den Ruinen der versunkenen Stadt Apollonia sind Schwimmen und Ankern verboten, um die fragilen Strukturen zu bewahren. Besucher erkunden die Stätte stattdessen per Glasbodenboot oder Seekajak, die einen Blick auf die versunkenen Straßen und Gebäudegrundrisse ermöglichen. Ein besonders fotogenes Motiv ist ein antiker Sarkophag, der wie ein Monument aus der Wasseroberfläche aufragt.
Anreise und Touren
Die versunkene Stadt Apollonia liegt nahe Göcek, dem türkischen Riviera-Paradies. Man erreicht es am einfachsten von den Küstendörfern Üçağız (antikes Teimiussa) oder Kaleköy (antikes Simena) aus:
- Bootsausflüge: Traditionelle Holzsegler (Gulets) starten täglich von beiden Orten. Die Touren führen entlang der Nordküste Kekovas, wo die Konturen der versunkenen Stadt Apollonia durch das glasklare Wasser sichtbar werden.
- Wanderungen: Viele Besucher kombinieren die Bootstouren mit dem lykischen Fernwanderweg, der antike Stätten wie die Burg von Simena oder die Felsengräber von Myra verbindet.
- Schnorcheln: In ausgewiesenen Zonen darf mit Maske und Schnorchel getaucht werden – ein unvergessliches Erlebnis, um Details wie Keramikscherben oder Mosaikfragmente zu entdecken.
Die versunkene Stadt Apollonia – Legenden und Mythen
Die versunkene Stadt Apollonia ist von geheimnisvollen Geschichten umwoben. Einheimische Fischer berichten von „flüsternden Stimmen“, die nachts aus den Ruinen zu dringen scheinen – eine Hommage an die Seelen der ertrunkenen Bewohner. Andere Legenden sprechen von einem verborgenen Schatz in der Tersane-Bucht, der mit dem Heiligen Nikolaus von Myra in Verbindung gebracht wird.
Praktische Tipps für Besucher
- Beste Reisezeit: April bis Juni und September bis Oktober bieten milde Temperaturen und ruhiges Wasser.
- Lokale Guides: Erfahrene Bootskapitäne wie Salih aus Kaleköy teilen spannende Geschichten über die versunkene Stadt Apollonia und die lykische Kultur.
- Übernachtung: In Kaleköy laden Pensionen in historischen Steinhäusern zum Verweilen ein, während Üçağız mit charmanten Gästehäusern am Hafen lockt.
Die versunkene Stadt Apollonia bleibt ein Symbol für die Vergänglichkeit großer Kulturen – und ein Beweis dafür, dass die Natur sich ihre Räume stets zurückerobert. Wer diese Stätte besucht, taucht nicht nur ins Meer, sondern auch in 2.000 Jahre Geschichte ein.
Titelbild von: https://www.komoot.com/de-de/highlight/6306452