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Deep Water Soloing, oder auch „DWS“ genannt, ist eine faszinierende Form des Kletterns, bei der die Kletterer ohne Seil oder andere Sicherungsgeräte an felsigen Wänden oder Klippen klettern, wobei der natürliche Wasserspiegel als Auffangnetz dient. Diese Disziplin verbindet das Abenteuer des freien Kletterns mit der Freiheit des Kletterns über Wasser und hat in den letzten Jahren große Aufmerksamkeit auf sich gezogen. Zwei Routen, die dabei besonders hervorzuheben sind, sind „Alasha“ und „Es Pontas“ – beide meisterhaft besetzt von dem legendären Kletterer Chris Sharma.

Chris Sharma: Der Meister des Deep Water Soloing

Chris Sharma ist ein Name, der im Klettersport fast schon ikonisch ist. Der amerikanische Kletterer hat sich nicht nur als einer der besten Sportkletterer der Welt etabliert, sondern auch als Pionier im Bereich des Deep Water Soloings. Mit seinem außergewöhnlichen Talent und seiner unermüdlichen Leidenschaft hat Sharma viele der schwierigsten und schönsten Routen in dieser Disziplin erschlossen.

Sharma begann seine Karriere im Klettern in den 1990er Jahren und erlangte schnell Berühmtheit durch seine beeindruckenden Leistungen in der Sportkletterwelt. Doch sein Interesse am Deep Water Soloing führte ihn dazu, neue Herausforderungen zu suchen und den Klettersport auf eine neue Ebene zu heben. Seine Fähigkeit, auf ungesicherten Routen über dem Wasser zu klettern, hat die Wahrnehmung dieser Disziplin verändert und viele andere Kletterer inspiriert.

Alasha: Eine Route von epischer Schönheit

„Alasha“ ist eine der berühmtesten Deep Water Solo-Routen und befindet sich an der Küste von Mallorca, Spanien. Diese Route hat sich als eine der spektakulärsten Herausforderungen für Kletterer herausgestellt. „Alasha“ zieht sich über einen beeindruckenden Felsen direkt über dem türkisfarbenen Wasser des Mittelmeers und bietet atemberaubende Ausblicke auf die Umgebung.

Chris Sharma hat „Alasha“ im Jahr 2006 eröffnet und sie sofort zu einem seiner persönlichen Meisterwerke erklärt. Die Route zeichnet sich durch ihre technische Komplexität und ihre atemberaubende Ästhetik aus. Die Schwierigkeiten beginnen bei einem präzisen Einstieg und steigen bis hin zu anspruchsvollen Überhängen und Plattenpassagen, die höchste Präzision und körperliche Stärke erfordern. Sharma’s Performance an „Alasha“ zeigt sein außergewöhnliches Können und seine Fähigkeit, selbst die schwierigsten Herausforderungen mit einer Mischung aus Mut und Eleganz zu meistern.

Es Pontas: Die Königsdisziplin des Deep Water Soloing

„Es Pontas“ ist eine weitere ikonische Route, die tief in die Geschichte des Deep Water Soloings eingegangen ist. Diese Route befindet sich auf der Insel Mallorca und führt über eine riesige Felsbrücke, die einen natürlichen Bogen in der Küstenlinie bildet. „Es Pontas“ ist nicht nur wegen ihrer physischen Herausforderung bekannt, sondern auch aufgrund ihrer landschaftlichen Schönheit.

Chris Sharma hat „Es Pontas“ 2006 erstbegangen und damit einen bedeutenden Meilenstein im Deep Water Soloing gesetzt. Die Route beginnt mit einer kühnen Passage durch einen Überhang und mündet in einen atemberaubenden Abschnitt über der offenen See. Die Herausforderung besteht nicht nur in der körperlichen Anstrengung, sondern auch in der mentalen Stärke, da der Kletterer sich in einer extrem exponierten Position befindet, mit dem endlosen Wasser unter ihm.

Die Performance von Sharma an „Es Pontas“ ist legendär. Sein Film „Es Pontas“ zeigt eindrucksvoll seine Klettertechnik und die visuelle Schönheit der Route, und der Film hat dazu beigetragen, das Deep Water Soloing einem breiteren Publikum bekannt zu machen.

Deep Water Soloing bleibt eine der faszinierendsten und zugleich herausforderndsten Disziplinen im Klettersport. Chris Sharma hat durch seine Erschließung von Routen wie „Alasha“ und „Es Pontas“ einen bleibenden Eindruck hinterlassen und die Grenzen des Möglichen im Klettern neu definiert. Seine Leistungen zeigen, wie Deep Water Soloing nicht nur eine physische Herausforderung darstellt, sondern auch eine künstlerische und emotionale Erfahrung, die die Schönheit der Natur und die persönliche Grenze des Kletterers vereint.

Auch der legendäre Jakob Schubert begeistert sich nun auch dafür. Ende Oktober und im November geht es zur DNA. So benannt wurde die von Sébastien Bouin 2022 nach 150 Klettertagen eröffnete Route in der französischen Verdonschlucht, eine von drei 9c-Routen der Welt ist. Vergangenes Jahr konnte man Schuberts Versuche bei B.I.G. im Livestream bewundern. Live streamen will er auch in Mallorca und bei DNA wiederholen. Fraglich ist aber noch ob es wegen des dort wesentlich schlechteren Handysignals technisch auch gelingt. 

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