Schnell noch ans tote Meer bevor es ganz tot ist?
Schwimmen ohne schwimmen zu können?
Das TOTE MEER wird nach wie vor von vielen Touristen besucht, denn nirgendwo sonst auf der Welt, kann man im Wasser an der Oberfläche gleiten und ein Buch lesen, ganz ohne Luftmatratze und ohne zu schwimmen.
Das tote Meer ist eigentlich ein riesiger abflussloser See, der rund 430 Meter unterhalb des Meeresspiegels liegt. Die Salzkonzentration beträgt rund 33 Prozent. Das Mittelmeer etwa enthält nur drei bis vier Prozent Salz. Er ist damit gewaltige zehn Mal salziger als die meisten Ozeane, aber noch immer nicht der salzigste See.
Der Assalsee im ostafrikanischen Dschibuti übertrumpft das Tote Meer in punkto Salzgehalt nochmals um sieben Prozent. Obwohl er schon vor mehr als hundert Jahren von Europäern entdeckt wurde, ist er außerhalb Dschibutis kaum bekannt. Auch in den Trockentälern der Antarktis gibt es Salzseen: Einige davon frieren selbst bei minus 30 Grad nicht ein.
Am Ufer des toten Meers wachsen mehr und mehr Hotels, Bars und Restaurants aus dem Boden.
Wie lange noch?
Das von der Unesco zum Weltnaturerbe erklärten Gebiet wird nicht wirklich geschützt. Das „Meer“ schrumpft jedes Jahr um mindestens einen Meter weil die Frischwasserzufuhr immer weiter durch die Landwirtschaft entzogen wird. So bekommt der See nur noch ein Zehntel seines ursprünglichen Zuflusses. In rund 50 Jahren könnte das Tote Meer ausgetrocknet sein, so meinen Wissenschaftler. Noch 1980 betrug seine Wassertiefe minus 400 Meter. Heute sind es minus 428 Meter. Allein in den letzten beiden Jahren ist der Wasserspiegel um rund drei Meter gesunken.
Hier gibt es ein heisses Wüstenklima. So verdampft das Wasser aus dem See sehr schnell, und es bleiben viele Mineralien im Schlamm zurück. Der ist ohnehin deutlich mineralhaltiger, als normales Meerwasser und wird deshalb oft als Hautkur eingesetzt – auch gegen Neurodermitis und Psoriasis.
Nur Taucher werden am toten Meer enttäuscht, denn bei dem Salzgehalt gibt es keine Fische zu sehen.
Wer das Tote Meer besuchen will, fliegt am besten nach Amman (Hauptstadt Jordaniens) und reist von dort weiter.