Was ist der Grund, warum Menschen zum U-Boot fahren im Helenensee aufbrechen?
Ist es der Reiz der Tiefe? Wollen die Gäste an Bord die eindrucksvolle und geheimnisvolle Unterwasserwelt erkunden? Oder genießen sie einfach nur die absolute Stille, die unter Wasser herrscht? Wahrscheinlich ist es von jedem etwas: Abenteuerlust, fast unberührte Flora und Fauna und die Ruhe an Bord. Auf den Spuren von Kapt’n Nemo kann man am Helenensee auf Tauchgang gehen.
Die alte Braunkohlegrube „Helene“ bietet nicht nur Unterwasserbewohner, sondern auch versunkene Baugeräte und -materialien.
Das Mini-U-Boot, welches für diese Tauchgänge entwickelt und produziert wurde, erfanden zwei clevere Ingenieure aus Frankfurt an der Oder. Zwischen 50 und 100 Meter Tauchtiefe erreicht das zivile High-Tech-Fahrzeug. Dabei wiegt das U-Boot nur 1.700 Kilogramm und kann mithilfe eines Trailers transportiert und zu Wasser gelassen werden. Bezeichnenderweise trägt das Mini-U-Boot den Namen „Nemo 100“. Inzwischen wurden mehrere solcher Fahrzeuge für touristische Tauchgänge hergestellt. Das Boot eignet sich für zwei Personen, die in der Fahrgastzelle aus Kesselstahl sitzen. Durch eine ausgefeilte Technologie wird der Innendruck bei fast jeder Tauchtiefe ausgeglichen und ist fast konstant. Drei riesige Acrylglaskuppeln sorgen für eine gute Aussicht rund ums Boot. 70 Stunden könnte das Mini-U-Boot unter Wasser bleiben – dank eines speziellen Luftfilter- und Aufbereitungssystems.
So muss man für ein Unterwasserabenteuer nicht in die Ferne schweifen.
Top-Tauchziel Helenensee
Der Helenensee ist in der Nähe Berlins zu finden. Neben dem Tollensesee und dem Stechlinsee zählt er zu den Top-Tauchzielen. Die Nemo-Substation No. 1 befindet sich am DLRG-Strand. Bevor es unter Wasser gehen kann, erhalten die zukünftigen Co-Piloten des U-Bootes eine ausführliche Einweisung sowie eine Schwimmweste. Nachdem alle Gäste in „Nemo 100“ eingestiegen sind – es handelt sich um ein größeres Modell das einige Besucher fasst – fährt das kleine U-Boot an der Oberfläche und taucht dann ab.
Boot mit Joystick
Behutsam steuert der „Commander“ das Boot via Joystick und taucht zwischen versunkenen Bäumen immer tiefer in den Helenensee ein. Nun können in etwa zehn Metern Tiefe Laichgründe und Hechte unter Treibholz beobachtet werden. Unmittelbar daneben befinden sich die Jungfischschwärme, an denen die lauernden Hechte interessiert sind. Die Verständigung an Bord erfolgt mithilfe von Sprechfunk auf Ultraschallbasis. Das U-Boot fährt weiter und setzt punktgenau auf einem U-Boot-Wrack auf. Nachdem die Touristen einige Erinnerungsfotos geschossen haben, geht es auch schon wieder nach oben.