Die Copacabana in Rio de Janeiro ist das Schaufenster einer ganzen Nation. An dem wahrscheinlich berühmtesten Strand der Welt spielt sich das Alltagsleben der „Cariocas“, so nennen sich die Einwohner der Millionenstadt ab. Baden, surfen, sonnen, Fußballspielen und flanieren gehört dort zum Pflichtprogramm.
Wer auf dem vier Kilometer langen Standstrand auffallen möchte, muss sich mächtig ins Zeug legen. Schrille Vögel, muskelbepackte Sportler und talentierte Beachvolleyball-Spieler gibt es zu Hauf. Doch die Copacabana meint nicht nur in puncto Freizeit und landschaftlicher Schönheit das Herz Rios. Auch in kultureller Hinsicht hat die Bucht unterhalb des Zuckerhuts Mannigfaltiges zu bieten.
Brasilianischer Sport
Sie tragen weiße Hosen, keine Hemden und wirbeln zu den Klängen brasilianischer Musik in den Lüften umher: Die Capoeiristas. Mit ihrem Kampftanz faszinieren sie Einheimische wie Touristen und ziehen an der Copacabana sämtliche Blicke auf sich. Die Sportart erfreut sich mittlerweile auch außerhalb Brasiliens großer Beliebtheit. Ihre Ursprünge liegen in Afrika. Den während der Kolonialzeit verschleppten Sklaven war es verboten, Waffen zu tragen. Um sich gegen einen eventuellen Angreifer wehren zu können, begannen sie einen Kampfsport zu entwickeln. Getarnt als eleganter Tanz und ohne die Absicht den jeweiligen Trainingspartner auch nur zu berühren, konnten ihnen die Portugiesen diese Freizeitbeschäftigung nicht verbieten. Die Capoeira ist strengen Regeln unterworfen und sieht zum Beispiel vor, dass nur so lange gekämpft werden darf, wie Musik zu hören ist. Je geschmeidiger und rhythmischer die Bewegungen ausgeführt werden, desto angesehener ist der Tänzer. Brachiale Gewalt hat in dieser typisch brasilianischen Sportart keinen Platz.
„Copacabana Beach Rio de Janeiro at Dawn 2009-04“ von Zinneke – Eigenes Werk.
Die beste Samba Schule der Stadt
Taucht man im Wasser vor der Copacabana ab, kommt man nicht umhin von den allgegenwärtigen Sambaklängen umgeben zu sein. Das ganze Jahr hindurch üben die Samba-Schulen für ihren großen Auftritt beim Karneval von Rio. Am Freitag vor dem Aschermittwoch beginnt der Reigen der Wägen, Tänzer und Trommler durch das Sambódromo zu ziehen. Das Spektakel dauert täglich zehn Stunden und soll am Ende die beste Samba-Schule der Stadt prämieren. Über 85.000 Zuschauer können in der rund 700 Meter langen Arena live dabei sein. 120 Minuten Bühnenpräsenz stehen jeder Samba-Schule zur Verfügung und so wird unmittelbar nach dem Karneval bereits mit den Vorbereitungen für das nächste Jahr begonnen. Einer Samba-Gruppe beim Üben am Strand zuzusehen bedeutet zwangsläufig, selbst das Tanzbein zu schwingen. Die Rhythmen des größten kulturellen Aushängeschildes Rios sind packend!
Klassische Köstlichkeiten
In Brasilien treffen in musikalischer und kulinarischer Hinsicht drei Kontinente aufeinander. Die europäischen Kolonialherren und afrikanischen Sklaven brachten ihre Traditionen über das Meer mit. Diese Einflüsse mischten sich mit den Lebensgewohnheiten der indigenen Bevölkerung. Daraus formte sich durch die Jahrhunderte eine der vielfältigsten Nationen der Erde. Obwohl größtenteils katholischen Glaubens, werden in Brasilien heidnische Rituale praktiziert. Für viele Afro-Brasilianer und Ureinwohner keineswegs ein Widerspruch. Wer auf der unter www.ruppertbrasil.de gebuchten Reise an der Copacabana weilt, sollte in einer der Seitenstraßen in die „Churrascarias“ gehen. Dort werden klassische Köstlichkeiten Rios serviert. Die meisten Gerichte sind mit exotischen Früchten garniert. Mangos, Papayas und Limetten dürfen auf kaum einem Teller fehlen. Die Leibspeise der Stadt ist der Churrasco. Die Spieße werden vorrangig mit Rindfleisch bestückt und auf dem Grill zubereitet. Man erhält kein Besteck sondern beißt einfach vom Spieß ab. Wer es noch deftiger schätzt, ordert beim Kellner einen Feijoada. Der Eintopf besteht aus schwarzen Bohnen, Reis und unterschiedlichen Fleischsorten. Zum Dessert lässt man sich Cuzcuz kredenzen. Der extrem süße Pudding wird zu Karneval an jeder Straßenecke angeboten.