Kaltanwendungen nach Kneipp

Die typischen Kneipp-Anwendungen sind kalte Güsse und andere Anwendungen mit kaltem Wasser. Sie bringen den Kreislauf und den Blutfluss in Schwung.

Auch diese Wirkung unterstützt bei Heilungsprozessen.

Bei den Güssen wird der Körperteil mit Wasser begossen, der behandelt werden soll. Bei einer Kaltanwendung wird überschüssige Wärme abgeführt. Allerdings kommt es durch die durchblutungsfördernde Wirkung auch zu einer indirekten Erwärmung.

Kaltes Wasser wird gegen starke Nervosität eingesetzt, wo es beruhigende Wirkung zeigt. Ansonsten sind die Kaltwasser-Güsse belebend. Akute Entzündungen und frische Verletzungen, bei denen man üblicherweise mit Eis kühlt, können genauso gut mit Kneipp’schen Kaltwasseranwendungen behandelt werden. Das sind beispielsweise Verstauchungen.

Kneippsche Anwendungen zur Abhärtung

Der Körper wird durch die Kaltwasseranwendungen im Rahmen einer Kneipp-Wasserkur abgehärtet. Das Immunsystem wird dadurch gestärkt. Allgemein führt kaltes Wasser – wie bei einer kalten Dusche am Morgen – zu Lebendigkeit, man fühlt sich wach, fit und aktiv. In dieser Gefühlslage werden die Selbstheilungskräfte aktiviert, die Genesung erfolgt rascher. Die natürlichen Abwehrkräfte des Körpers werden auch durch Wassertreten gestärkt und der Organismus belebt. Man läuft dazu einige Sekunden im Storchengang durch kaltes Wasser.

Allerdings dürfen kalte Anwendungen, wie  zum Beispiel Güsse oder Wickel nur dann angewandt werden, wenn der Körper warm ist. Ansonsten muss er bzw. die zu behandelnde Körperregion erst erwärmt werden, was gut mit einer Warmwasser-Anwendung möglich ist. Neben dem Behandlungsziel ist es auch die Konstitution des Betroffenen, die für eine kalte Anwendung spricht. Kräftig gebaute, muskulöse Menschen greifen eher zu einer kalten als zu einer warmen Anwendung. Das gilt auch für Personen, die schnell und viel schwitzen.

Typische Kneipp-Anwendungen sind neben den Bädern, die vorzugsweise warm angewendet werden Waschungen und Wickel. Beide eignen sich gut für Kinder, Waschungen sind für schwache Menschen ideal. Sie fördern die Wärme und stärken den Betroffenen, wenn sie mit kaltem Wasser durchgeführt werden. Danach trocknet man sich nicht ab. Mit Wickeln können Stauungen, Entzündungen und Schwellungen aufgelöst werden. Auch die bekannten Wadenwickel bei Fieber stammen aus der Kneipp’schen Wasserkur.

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