Mit dem Einhandsegler unterwegs

Mitsegeln wollen viele, doch genau das geht beim Einhandsegeln nicht. Joshua Slocum war der erste, der mit dem Einhandsegler um die Welt reiste. Das kleine Boot auf dem großen Meer – mit nur einer Person an Bord, umrundete 1895 die Erde. 1951 war der erste Einhand-Weltumsegler damals als. Er bereiste unter anderem Sydney, Kapstadt, Rio de Janeiro oder Gibraltar. Drei Jahre nach seinem Start, im Juni 1998, kam er in seine Heimat Massachusetts zurück.

Weltumsegeln

Es war ein waghalsiger Plan. Heute hätte wohl jeder Experte ihm abgeraten, allein mit seinem Schiff zu reisen, dass den Namen „Spray“ trug. Auch ohne Selbststeuerungsanlage und Motor hat er es dennoch geschafft, mit diesem Einhandsegler die Welt zu umrunden. Wahrscheinlich hätte er sowieso nicht auf die gut gemeinten Ratschläge gehört. Als ehemaliger Frachtschiff-Kapitän besaß er einige Erfahrung. Das Fischerboot maß etwa 12 Meter. Er bekam es geschenkt, es war beschädigt und musste über ein Jahr lang restauriert waren, bevor Slocum in See stechen konnte. Viel Kapital konnte der Segler nicht aufbringen. Dennoch verrichtete das Schiff ohne große Probleme seinen Dienst.

Zuerst steuerte Slocum Gibraltar an, wurde aber dann vor einer Fahrt durchs Rote Meer gewarnt. Dort hieß es, dass Piraten ihr Unwesen trieben. Der Einhandsegler folgte also der afrikanischen Küste, fuhr über den Atlantik, wo er schließlich an Kap Hoorn angelangte. Das Boot wurde durch Sturm und damit verbundene hohe Wellen zweimal zurückgeworfen. Erst im dritten Anlauf gelang die Umrundung des Kaps. Slocum reiste weiter nach Australien, Südafrika, über die Karibik und kam schließlich nach Boston. Seinen Notizen kann man entnehmen, wie sehr er die Freiheit und Ungebundenheit genoss. Er liebte es, die Weiten des Ozeans zu durchqueren, schrieb aber zugleich, dass man diese Erfahrung unbedingt selbst sammeln müsste.

Später nahmen sich einige Einhandsegler ein Vorbild an dem mutigen Mann. Dabei handelt es sich immer um Alleinreisende. Diese Matrosen nutzen eine Hand für ihre seemännischen Aufgaben, während die andere Hand der eigenen Sicherheit und Belange dient. Eine Episode, die Slocum ebenso niederschrieb, handelte von Räubern und Indianern, die ihn vor Feuerland besuchen und berauben wollten. Sie kamen mit nackten Fußsohlen, Slocum hatte aber, clever wie er war, Reißzwecken aufs Deck gestreut. So konnte er die Räuber abwehren.

Joshua Slocum schrieb ein Buch und hielt Vorträge über seine gelungene Reise. Er versuchte sich später erfolglos als Farmer. Doch das Einhandsegeln war seine Passion, der er mit 65 Jahren noch einmal nachgab. Auch diese Reise bestritt er allein, kehrte jedoch niemals zurück. Doch die Lust der Einhandsegler auf die Weite, die Unabhängigkeit und das einmalige Abenteuer einer Weltumseglung ist geblieben und hat  heute viele Anhänger.

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