Riesige Echsen und der Sitz der Götter

Das malerische Eiland Bali dümpelt verträumt im Indischen Ozean und gehört zum Archipel der Kleinen Sundainseln. Farbenfrohe Korallenriffe und paradiesische Strände symbolisieren die Wahrzeichen jener maritimen Region. Der Hinduismus ist die vorherrschende Religion unter den Insulanern. Jedes Haus verfügt über einen eigenen Tempel und so treffen Reisende allerorten auf prächtige Sakralbauten. Einer der stimmungsvollsten Tempelkomplexe liegt am Fuße des Gunung Batukau. Der mächtige Vulkan gilt gemeinsam mit dem Gunung Agung als Wohnstatt der Götter. An wichtigen Feiertagen strömen die Menschen zum Pura Luhur Batukau, um ihnen Blumenopfer zu bringen. Das Verstreuen von frischen Blumen gehört unter den Balinesen zum guten Ton und so schwimmt in den Tempelteichen allezeit ein dichter, duftender Blütenteppich. Am Pura Luhur Batakau fallen die siebenstöckige Pagode und die bewusst schlicht gehaltene Architektur auf. Inmitten dieser herrlichen Gebirgslandschaft braucht es keine bombastischen Monumente, denn die Natur versprüht Anmut im Überfluss.

Urlaubsklänge am Kuta Beach

Wer an den balinesischen Stränden Ferien macht, bekommt das ganze Jahr hindurch wohltemperierte Wässer geboten. Am Sanur Beach erfährt das Attribut „glasklar“ eine völlig neue Intensität. Noch fünfzig Meter vor dem Ufer können Badegäste auf dem Meeresgrund jedes Sandkörnchen ausmachen. Wer sich lieber in den Schatten zurückzieht, tut dies unter den Kokospalmen. Als wäre dieser Küstenabschnitt der Phantasie eines Kindes entsprungen, wirkt er wie ein Gemälde, das die Idealvorstellung des perfekten Strandes symbolisieren soll. Das tiefe Blau der See, der schneeweiße Sand und die üppigen Palmenhaine erscheinen fast zu schön, als dass sie Realität sein könnten. Ausgelassene Stimmung erleben Reisende am Kuta Beach. Zahlreiche Lokalitäten säumen die Promenade und aus den Boxen schallen fröhliche Urlaubsklänge. Sucht man hingegen die Einsamkeit, empfiehlt sich die Fahrt an den White Sand Beach. Nur selten verirren sich Badegäste hierher. Da die Flachwasserzone rasch abfällt, darf sich ungeniert dem Wellenspaß hingegeben werden.

Warane am Strand beobachten

Einen atemberaubenden Einblick in die Flora und Fauna der Sundainseln offerieren die drei kleinen Eilande Komodo, Padar und Rinca. Sie und einige winzige Nachbarinseln ergeben gemeinsam den Komodo Nationalpark. Die landschaftlich exponierte Lage und die unglaubliche Meerestiefe der Sundastraße haben teils endemische Spezies entstehen lassen. Berühmtester Vertreter der nur dort vorkommenden Tierarten ist der Komodowaran. Die Echse wird bis zu drei Meter lang und bringt es durchschnittlich auf über 70 Kilogramm Körpergewicht. Es ist ein beeindruckender Moment, wenn ein Komodowaran am Strand entlang an den Nationalparkbesuchern vorbeiläuft. Trotz seines giftigen Bisses ist er für den Menschen ungefährlich – er ist extrem scheu. Wer sich unbemerkt an den Komodowaran anschleichen möchte, tut dies am besten auf einem Segelboot. Die Kreuzfahrtschiffe ankern auch vor unbewohnten Eilanden und schenken die Option, via Fernglas eine vollkommen intakte Vegetation zu betrachten. Seit im Jahre 1980 der Nationalpark ausgerufen wurde, dürfen viele vorgelagerte Inseln nicht mehr betreten werden. Das UNESCO Weltnaturerbe bleibt seither größtenteils sich selbst überlassen und strotzt vor Vitalität und Artenvielfalt. Selbiges gilt auch für die spektakuläre Unterwasserwelt. Wer eine Segelkreuzfahrt bucht, erlebt Tauchgänge von unglaublicher Schönheit. Rund 260 Korallenspezies warten auf ihre Entdeckung und gleiten Reisende lautlos durch die blitzblauen Wässer, begegnen ihnen bis zu 1000 unterschiedliche Fischarten. Wale und Delfine fühlen sich in den warmen Wasserstraßen zwischen den Eilanden besonders wohl und Meeresschildkröten bevölkern in großer Zahl die Strände.

Titelfoto:By Mandamaruta – Own work, CC BY-SA 4.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=65971536

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