Eistauchen

Man muss die Kälte lieben, um Eistauchen zu mögen Wichtig ist aber auch eine gewisse Erfahrung, damit aus dem Vergnügen keine Gefahr wird. Eistaucher schätzen die Einsamkeit und Stille, die man unter dem Eis genießen kann. Man ist allein mit sich selbst und seinen Gedanken, kann sich zurückziehen und Ruhe erleben. Dies ist positiv für Körper, Geist und Seele, erinnert diese „Zeit der Stille für sich“ an eine Meditation. Doch beim Eistauchen gilt es ähnlich wie bei Syphontauchen jederzeit hellwach zu bleiben, um die Gefahren zu erkennen, welche die Einsamkeit leider auch mit sich bringt.

Bizarre Schönheiten

Eine bizarre, schimmernde Fläche von unterschiedlichen bläulichen Farbnuancen kann der Eistaucher bewundern. Darin bricht sich das Licht und dringt merkwürdig verzerrt in die Unterwasserwelt ein. Alles wird von einer dicken Eisschicht bedeckt. Selbst wenn man sich im Warmen unter Wasser aufhält, dann taucht man ein in unbekannte, fremd wirkende Regionen. Beim Eistauchen wird das Gefühl, in unberührte, fremde, unbekannte Gefilde zu reisen noch verstärkt.

Unabdingbar für jeden Eistaucher, weil unter Umständen lebensnotwendig, ist ein Seil, welches der Sicherung dient. Gleichzeitig weist es den Weg zum Einstieg. Es hilft also dem Taucher, den Ausgang bzw. Ausstieg wiederzufinden. Ohne Sicherungsseil hätte er nur eine sehr geringe Chance, überhaupt das Ausstiegsloch zu erreichen. Am Ein- bzw. Ausstiegsloch sollte eine zweite Person das Seil kontrollieren und festhalten. Das bedeutet, dass Eistauchen ein Teamsport ist, denn oberhalb der Eisdecke sollten sich genügend Leute aufhalten. Kommt der Taucher in Bedrängnis, wird die Lage also gefährlich, dann müssen die Unterstützer rasch Hilfe leisten können.

 Risiko und Vergnügen

Einstiegsloch und Ausstiegsloch müssen nicht zwingend dasselbe sein, meist wird aber ein Loch von mindestens 120 Zentimetern Durchmesser mit einer Motorsäge ins Eis gesägt. Daneben sollte es noch ein Notloch geben. Rotes Signalband um die beiden Löcher verhindert, dass Personen versehentlich hineinfallen. Schiebt man das ausgesägte Stück ein wenig unter die Eisfläche, kann es nach Beendigung des Tauchganges wieder eingesetzt werden. Dadurch wird das erneute Zufrieren beschleunigt.

Die Luftzufuhr für den Taucher muss während seines Tauchganges unbedingt sicher vor dem Vereisen sein. Günstig ist ein Doppelabgang an der Sauerstoffflasche. Falls ein Anschluss ausfällt, hat man so noch einen zweiten zur Verfügung. Denn unter dickem Eis kann es problematisch werden, wenn der Taucher zügig nach oben muss, um wieder Luft holen zu können.

Für das Eistauchen sollte man wärmende Kleidung unter den Tauchanzug ziehen. Bei Wassertemperaturen um 1 °C bis vielleicht 3 °C ist dies nötig, damit man sich keine Erfrierungen zuzieht. Falls jemand ins Eis einbricht, empfehlen sich ein langer Stab oder eine Leiter als Hilfsmittel, um den Betroffenen retten zu können. Bevor man zu seinem ersten Tauchgang ins Eis aufbricht, empfiehlt sich ein Gespräch mit Profis. In einigen Tauchschulen kann man speziell Eistauchen erlernen.

 

 

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